Wer versteht noch die herrschende parteipolitische Klasse Deutschlands? Entweder entscheidet sie das Falsche, redet es schön oder wiederholt es in Dauerschleife, nur immer irrer. Oder stellt gleich jede vernünftige Arbeit ein …
Deloitte CFO Survey Herbst 2025: Deutschland verliert an Standortattraktivität
Die Herbst-Ausgabe des ›Deloitte CFO Survey 2025‹ zeigt ein gespaltenes Bild der deutschen Wirtschaft. Zwar steigt der Indexwert für die Geschäftsaussichten leicht auf +1 Prozent, doch dieser Durchschnitt wird ausschließlich von den Dienstleistungssektoren getragen. Im verarbeitenden Gewerbe fällt der Index ins Negative: Drei Viertel der Unternehmen (74 %) erwarten keinerlei spürbare Effekte durch das Fiskalpaket der Bundesregierung für Infrastruktur und Verteidigung. Insgesamt rechnen 56 Prozent der befragten 171 Finanzvorstände mit keinem merklichen Impuls, nur 14 Prozent sehen direkte Vorteile. Besonders im Mittelstand herrscht Skepsis – lediglich 39 Prozent glauben an positive Einflüsse, während Großunternehmen mit 55 Prozent indirekte Vorteile erwarten.
Die Standortattraktivität Deutschlands hat sich branchenübergreifend verschlechtert: 55 Prozent der CFOs bewerten die Rahmenbedingungen schlechter als noch vor zwei Jahren, im Maschinenbau sogar 77 Prozent. Geopolitische Unsicherheiten machen Deutschland nur für 27 Prozent attraktiver. Drastische Folgen zeichnen sich ab: In zwei Jahren wollen nur noch 47 Prozent der Unternehmen (aktuell 85 Prozent) ihr Headquarter hierzulande halten. Im verarbeitenden Gewerbe schrumpft der Produktionsstandort Deutschland von 77 auf 28 Prozent, der Innovationsstandort von 46 auf 24 Prozent. Positiv sticht der Technologiesektor heraus, wo 56 Prozent auch künftig hier innovieren wollen. Der Blick richtet sich zunehmend ins Ausland: 46 Prozent der Automobilunternehmen sehen Indien attraktiver, 40 Prozent des Maschinenbaus votieren für Südostasien. »Die Fiskalpakete allein lösen keinen Stimmungsumschwung aus«, resümiert Dr. Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte. »Unternehmen treffen Entscheidungen im Gesamtkontext der Standortfaktoren – der geplante Rückzug ist ein starkes Warnsignal.«
IHK-Konjunkturumfrage bestätigt Exportkrise
Die Konjunkturumfrage des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) – Herbst 2025 – unter knapp 1.230 baden-württembergischen Industriebetrieben unterstreicht diese Exportkrise. 28 Prozent der Betriebe erwarten rückläufige Ausfuhren in den kommenden zwölf Monaten, nur 24 Prozent ein Plus. 81 Prozent der südwestdeutschen Industrie sind exportaktiv – doch das Auslandsgeschäft lahmt. Für die USA, dem Schlüsselmarkt, überwiegt Skepsis: 45 Prozent prognostizieren sinkende Exporte, trotz leichter Verbesserung von 14 Prozent im Sommer auf 21 Prozent heutiger Optimisten. Handelskonflikte, unübersichtliche Zollpolitik und komplexe Verfahren belasten weiter. Auch in der Eurozone (24 % Rückgänge gegenüber 21 % Zuwächse) und China (31 % Rückgänge gegenüber 22 % Zuwächse) dominiert Zurückhaltung.
Hoffnung keimt in Asien auf: 27 Prozent der Betriebe erwarten steigende Exporte, getrieben von Indien. Dort wächst die Wirtschaft 2025 laut IWF über sechs Prozent; ein EU-Indien-Freihandelsabkommen könnte neue Chancen eröffnen. »Unsere Unternehmen geben alles, aber sie dürfen nicht ausgebremst werden«, fordert BWIHK-Vizepräsident Claus Paal. »Weniger Vorschriften, verlässliche Energiepreise und starke Handelsabkommen sind essenziell, damit Baden-Württemberg Exportland Nummer eins bleibt.« Beide Erhebungen signalisieren: Ohne rasche Reformen droht eine Abwanderung von Wertschöpfung – Indien und Südostasien gewinnen als Diversifikationsziele an Bedeutung.
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