Erfindungen bereichern unser Alltagsleben, und bringen als Patente die Wirtschaft voran. Patente wiederum dienen als Antrieb für Innovationen, indem sie Erfindern Schutzrechte und wirtschaftliche Anreize bieten. Viele Erfindungen stammen dabei nicht aus den Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen, sondern von freien Erfinderinnen und Erfindern, die nicht weniger kreativ sind und oft hochkompetent. Ihrer Arbeit gehen sie in Garagen, Werkstätten oder am privaten Computer nach. Das berichtet in einer Pressemitteilung das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA).
Im vergangenen Jahr gingen beim DPMA fast 1.700 Patentanmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder ein. »Freie Erfinderinnen und Erfinder arbeiten oft unter schwierigen Bedingungen und bringen dennoch immer wieder innovative technische Lösungen hervor. Daraus entstehen in vielen Fällen marktfähige Produkte, die unser Leben bereichern und unsere Wirtschaft voranbringen. Freie Erfinderinnen und Erfinder sind deshalb ein wichtiger Bestandteil unseres Innovationssystems«, sagt DPMA-Präsidentin Eva Schewior. Erfinderinnen und Erfinder ruft sie auf, ihre Entwicklungen beim DPMA anzumelden. »Lassen Sie Ihre Erfindung schützen! Erst durch den Schutz entfaltet sie ihr volles wirtschaftliches Potenzial und wird zu einem Vermögenswert, der Ihnen viele Möglichkeiten eröffnet.« Wer über ein Patent oder ein Gebrauchsmuster verfügt, kann seine Erfindung zum Beispiel verkaufen oder Lizenzgebühren für ihre Nutzung verlangen. Wer sie selbst vermarkten möchte, verbessert durch den Schutz seine Chancen, Investoren zu gewinnen.
Erfolgreiche Innovationen freier Erfinderinnen und Erfinder waren in der Vergangenheit zum Beispiel der Spreizdübel, der Teebeutel und der Airbag. Anlässlich der Erfindermesse iENA in Nürnberg (01.-03.11.2025) hat das DPMA ausgewertet, aus welchen Bundesländern Patentanmeldungen dieser Gruppe stammen und welchen Technikbereichen sie zuzuordnen sind: Etwas mehr als ein Fünftel der Anmeldungen kamen im vergangenen Jahr aus Bayern (369). Dahinter folgen im Bundesländer-Ranking Nordrhein-Westfalen (333) und Baden-Württemberg (294). Legt man die Anmeldezahlen auf je 100.000 Einwohner um, führt Bayern (2,8 Anmeldungen) vor Baden-Württemberg (2,6) und Hessen (2,3).

Maschinenbau stärkster Techniksektor
Betrachtet man die Anmeldungen nach Techniksektoren, liegt der »Maschinenbau« mit 651 Anmeldungen an der Spitze. Darauf folgt der Sektor »Sonstige Gebiete« (401), in dem Technikbereiche wie Bauwesen, Möbel, Spiele und sonstige Konsumgüter zusammengefasst sind. Auf Rang 3 liegt der Sektor »Instrumente« (222).
Der Anteil der Anmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder an allen deutschen Anmeldungen beim DPMA war in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig und betrug 2024 noch 4,5 Prozent. Zwischen den Techniksektoren unterscheidet sich der Anteil stark: Während in der Elektrotechnik lediglich 2,0 Prozent aller Patentanmeldungen von freien Erfinderinnen und Erfindern stammen, sind es im Sektor Sonstige Gebiete immerhin 15,0 Prozent. Der Frauenanteil unter den »Freien« ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken und lag bei 7,7 Prozent.
Der weit überwiegende Teil angemeldeter Erfindungen stammt in Deutschland von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Diese werden in Patentanmeldungen auch als »Anmelder« geführt, während der eigentliche Entwickler oder die Entwicklerin dort als »Erfinder« angegeben wird. Als Erfindungen freier Erfinderinnen und Erfinder wertet das DPMA Anmeldungen, in denen für beides dieselbe natürliche Person angeführt wird.
© Infografik oben: 2025 Deutsches Patent- und Markenamt.
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